Es gibt sie noch, Bücher, die die Sache auf den Punkt bringen; Bücher, in denen sich der Autor nicht in grossen Theorien und ausschweifender Selbstdarstellung ergeht, in denen vielmehr in kurzer und prägnanter Form ein paar einfache Prinzipien dargestellt werden. Wenn man in diesen Prinzipien auch noch die eigene Erfahrung bestätigt sieht, hat sich die Lektüre gelohnt.
Diese Qualitäten besitzt ohne Zweifel Seven Strategy Questions (2010) von Robert Simons, in dem dieser sieben Imperative der Strategieumsetzung vorstellt – verpackt in sieben einfache Fragen. Simons, der als Professor an der Harvard Business School lehrt, tischt weder Wunder wirkende Rezepte noch komplexe Theorien auf. Die erfolgreiche Umsetzung von Strategien verlangt es, schwierige und unbequeme Entscheidungen zu treffen, doch beruhen diese auf einer einfachen Logik und klaren Prinzipien. Und für Simons ist vor allem eines von entscheidender Bedeutung: die richtigen Fragen zu stellen. Dabei beruft er sich auf Peter Drucker: „The most serious mistakes are not being made as a result of wrong answers. The truly dangerous thing is asking the wrong questions“.
Robert Simons formuliert anschaulich und prägnant, ganz aufs Wesentliche fokussiert und untermauert seine Argumente mit aufschlussreichen Beispielen.
Robert Simons: Sieben Strategiefragen:
1. Welches ist Ihr Hauptkunde? / Who is your primary customer?
Simon fordert mit Nachdruck, dass ein Unternehmen klar definiert wird, wer sein Hauptkunde ist. Die Ressourcen müssen in erster Linie eingesetzt werden, um die Bedürfnisse dieses Kunden maximal zufriedenzustellen.
2. Wie priorisieren Ihre Grundwerte Aktionäre, Mitarbeiter und Kunden? / How do your core values prioritize shareholders, employees, and customers?
Eine Liste mit Ansprüchen genügt hier nicht. Simons gibt keine Wertehierarchie vor – es gilt vielmehr darum, eine klare Entscheidung zu treffen, welche Interessen letztlich an erster Stelle stehen.
3. Welche kritischen Erfolgsfaktoren kontrollieren Sie? / What critical perfromance variables are you tracking?
Dieser Imperativ erfordert, dass die richtigen Ziele gesetzt, die Verantwortlichkeiten festgelegt und die Durchführung kontrolliert werden. Zentral ist hier der Fokus auf die richtigen Kennzahlen.
4) Welche strategischen Grenzlinien haben Sie gesetzt? / What strategic boundaries have you set?
Strategische Grenzlinien sorgen dafür, dass sich die unternehmerischen Initiativen der Mitarbeiter an die Kernkunden und Kernaufgaben des Unternehmens halten und dienen der Kontrolle strategischer Risiken.
5) Wie erzeugen Sie kreative Spannung? / How are you generating creative tension?
Auf die Dauer innovative Anstrengungen lebendig zu halten, ist schwierig. Es gibt eine Reihe von Techniken, die helfen, den kreativen Geist der Mitarbeiter anzuspornen.
6) Wie engagiert sind Ihre Miterbeier, einander zu helfen? / How committed are your employees to helping each other?
Die Entwicklung von Einsatz und Engagement seitens der Mitarbeiter ist ein weiterer Imperativ der Strategieumsetzung.
7) Welche strategischen Unsicherheiten halten Sie während der Nacht wach? / What strategic uncertainties keep you awake at night?
Die ständige Anpassung an den Wandel ist eine schwierige Aufgabe, aber für das Überleben unabdingbar. Ihre persönliche Aufmerksamkeit ist der entscheidende Faktor, um die ganze Organisation auf die strategischen Unsicherheiten zu fokussieren, die Sie nachts wach halten.
Robert Simons: „Seven Strategy Questions. A Simple Approach for Better Execution”. Harvard Business Review Press 2010.
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